Geschichte der Osteopathie

Begründer und Namensgeber der Osteopathie ist Dr. Andrew Tayler Still (1828-1917), ein US- amerikanischer Arzt, der eine neuartige manuelle Behandlungsmethode entwickelte. Er hatte erkannt, dass im menschlichen Körper verschiedene Systeme zusammenwirken, die zuvor nicht funktionell in Verbindung gebracht wurden. Seine Arbeit beruht auf einer ganzheitlichen Betrachtungsweise.

Er gab seine Erkenntnisse bald an Schüler weiter und gründete 1892 die erste „American School of Osteopathy“.

Einer seiner bekanntesten Schüler, Dr. W.G. Sutherland (1873-1954), erforschte die Bewegung der Schädelknochen und die Verbindung zwischen Schädel, Kreuzbein und Rückenmarkshäuten. Er beschrieb diese Craniosacralen Zusammenhänge und deren Behandlung.

Dr. James S. Jealous (1943-2021) erforschte in der Arbeit von Dr. Still und Dr. Sutherland die Biodynamische Osteopathie und entwickelte diese weiter. Er beschreibt auch die tiefe Stille, in der die Heilungskräfte wirken können. Seit 1994 unterrichtete er biodynamische Phasen-Kurse.

Die Osteopathie wird beständig weiterentwickelt und berücksichtigt die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Osteopathie

Die Osteopathie ist eine manuelle Therapieform, die einer ganzheitlichen Betrachtung des menschlichen Körpers und all seiner Systeme folgt.

Ziel der Behandlung ist es, der Gesundheit, die in jedem Menschen vorhanden ist, Raum zu geben und die Kraft der Selbstheilung und Selbstregulation in ihrem Fluss zu unterstützen und damit das seelische und körperliche Wohlbefinden wieder herzustellen.

Dieser respektvollen Behandlung geht eine gründliche Anamnese und differenzierte Diagnostik voraus, die mittels klinischer und osteopathischer Untersuchungsmethoden Störungen und Einschränkungen der Gewebe und Funktionen erkennen lässt. Hierzu zählen u.a. Bewegungseinschränkungen, Störung der Atmung, des Kreislaufs, des Lymphatischen Flusses, der Nervenfunktion, des Stress- und Hormonsystems.

Die Störungen können verschiedenste Ursachen haben, wie z.B. Operationen, Unfälle, Infekte, psychisch-emotionalen Stress, ungünstige Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.

Das Studium der Osteopathie umfasst mehrere Jahre, in denen neben den palpatorischen Fähigkeiten und dem Erlernen eines Behandlungsspektrums ein umfangreiches Grundlagenwissen der Anatomie, Physiologie, Neurologie, Pathologie und anderen medizinischen Gebieten vermittelt wird.

Die Osteopathie steht in enger Zusammenarbeit mit anderen medizinischen Fachrichtungen.

Die osteopathische Behandlung 

Die grundlegende Aufgabe des Osteopathen ist es, dem Prozess der Heilung Raum zu geben. Mit seinem Wissen und seinen Fähigkeiten unterstützt er mit verschiedensten Techniken das Bestreben des menschlichen Körpers, in den Heilungsprozess zu gehen.

Die Behandlung ist sanft und respektvoll. Es ist eine wertschätzende und urteilsfreie Begegnung mit dem Patienten, die sich nicht durch den Fokus auf Symptome und Krankheiten beschränkt.

Die Behandlung ist für Menschen jeden Alters geeignet und bietet auch ein besonderes Potential für Kinder, Säuglinge, werdende Mütter und Mütter nach der Entbindung.